Gameplay
Das Grundprinzip von Fable 2 klingt toll: Man spielt einen Charakter und begleitet ihn in verschiedensten Abenteuern durch sein Leben. Dabei nehmen die Handlungen die zum Lösen eines Quest getätigt werden Einfluss auf die Gesinnung. So kann man entweder lange sparen bis man die gewünschten Möbel für sein eben erworbenes Haus zahlen kann, oder aber man lockt den Besitzer des Möbelladens in eine dunkle Ecke, und setzt seinem Leben mit einem gezielten Schwerthieb ein Ende. Nach dem Eroberung eines Banditenlagers, kann man entweder dessen Sklaven freilasse, viel lukrativer klingt jedoch der Vorschlag, ein Bestechungsgeld anzunehmen und den wenigen überlebenden Banditen wenigstens noch ihre Arbeitskräfte übrig zulassen (die ganz Cleveren sacken natürlich das Geld ein und lassen die Sklaven danach trotzdem frei!).
 Es gibt nahezu unendlich Möglichkeiten die Gesinnung und das Ansehen eures Helden zu beeinflussen. Viele Aktionen sind bereits aus Fable 1 bekannt, aber es sind fast ebenso viele neue solcher Möglichkeiten hinzugekommen. Dass die schwammige Steuerung und das unübersichtliche Interface beim ersten Teil damals definitiv kein Kaufgrund waren, haben die Entwickler wohl nicht mitbekommen. Den der Held (diesmal kann man sich übrigens auch für eine Heldin entscheiden) legt sich zwar immer noch sehr schön in die Kurve beim laufen, ist aber leider auch immer noch genau so unpräzise unterwegs.
Etwas schwach ist auch die Story, und ganz wichtig, deren Hauptquests. Zwar hätte die Story sehr viel Potenzial (und dieses wird zum Teil in sehr schönen Rendermovies oder Bildergeschichten ausgeschöpft), doch wird diese den grössten Teil der Spielzeit sehr bescheiden inszeniert, was nicht zuletzt an den viel zu einfachen Hauptquests liegt.
Grafik
 Fable 1 haben wir damals alle noch auf der Xbox gespielt. Nach etlichen Verschiebungen oder besser gesagt etwas schwammigen Ankündigungen, dürfte man beim zweiten Teil nun also doch ein etwas grösseres Grafikspektakel erwarten.
Tatsächlich! Fable 2 erscheint zwar nicht mit übertrieben vielen Echtzeitreflexionen und fotorealistischen Landschaften, aber das hat auch niemand erwartet. Die Grafik in Fable 2 ist sehr märchenhaft und zeichnerisch gehalten. Viele bunte Licht- und Glüheffekte machen einem weiss, dass dieses Spiel nicht in der Realität und schon gar nicht in der Gegenwart stattfindet.
Einziges Manko sind die ständig wiederkehrenden Frame-Einbrüche, bei hektischen Kämpfen, wo mehrere Gegner auf dem Feld agieren und man gerne auch mal zwei, drei Zauber gleichzeitig oder zumindest hintereinander anwenden will.
Multiplayer
 „Multiplayer und Fable werden in denselben Kontext gestellt?“, werden sich nun Einige fragen. Ja natürlich! Der Multiplayermodus von Fable ist einer der meist erwarteten Features! Die Erwartungen waren also dementsprechend gross.
Fable 2 bietet zwei Möglichkeiten zu Zweit durch Albion zu ziehen. Zum einen kann man lokal, auf der Couch, mit einem Kollegen Erfahrungs- und Bekanntheitspunkte sammeln und zum anderen geht das ganze auch online über Xbox Live. Damit weiter Fortgeschrittene Jemandem der noch nicht so viele Erfahrungspunkte besitzt helfen können, lässt sich vor Beginn der Multiplayersession genau festlegen, wie viel Prozent der Erfahrungs- und Bekanntheitspunkte an wen genau gehen.
Das alles klingt ja eigentlich ganz gut. Wäre da nur diese eine Sache. Wozu kauft man sich tolle Klamotten, findet legendäre Waffen und lässt sich Tattoos stechen, wenn man am Ende diesen Charakter nicht mal seinen Freunden per Xbox Live zeigen kann? Den eigenen Charakter kann nämlich immer nur der Host steuern. Der Gast übernimmt die Rolle eines vorgefertigten guten/neutralen/bösen Charakters. Sehr schade wie ich finde. Wäre es wirklich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, dieses Feature einzubinden? Oder fehlte schlichtweg mal wieder die Zeit? Wir werden es wohl nie erfahren...
Sound
Wie immer nehmen wir hier eine grobe Einteilung in „Musik“ und „Sprachausgabe“ vor.
Die Musik ist wirklich grandios! Zusammen mit der Grafik unterstreicht sie das Märchenambiente in dem sich Fable 2 befindet. An dieser Stelle muss einfach mal ein Lob an den Musikdirektor ausgesprochen werden!
Doch wie es hierzulande nun mal so ist, werden die meisten Spiele mit deutscher Sprachausgabe ausgeliefert, was in den meisten Fällen so viel bedeutet wie: „mieserable Synchronisierung“ und „null Emotionen“. Leider ist auch Fable 2 dem zum Opfer gefallen. Man hätte meinen können, dass man dies zu verbessern versuchte, nachdem es im ersten Teil schon einer Naturkatastrophe nahe kam. Doch man darf beruhigt sein. Auf dem Xbox Live Marktplatz kann man sich (sofern man eine Festplatte mit genug freiem Speicher besitzt) bereits die Englische (GB) Sprachausgabe herunterladen (ca. 900 MB) und das Spiel in komplett englischer Sprachausgabe geniessen. Top! So was wünscht man sich doch öfters!
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Betrachtet man Fable 2 als Ganzes - und das ist ein Xbox 360 nunmal - so ist es definitiv einer der diesjährigen Top-Titel! Die perfekte Mischung aus Action-Adventure und Rollenspiel spricht nahezu jeden Gamer in irgendeiner Weise an. Bei der schlechten Sprachausgabe kann man noch ein Auge zudrücken, da schliesslich die Englische Version auf dem Marktplatz angeboten wird.
Wer sich bei Fable 2 noch unschlüssig ist, ob es das Geld den nun wirklich Wert ist, der kann sich ja noch etwas gedulden und sich das von seinen Nächsten zu Weihnachten wünschen. Veraltet oder Langweilig wird dieses Spiel jedenfalls nie sein!
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Dass das Spiel etwas leicht ist, dass kann ich nur best�tigen. Aber auf der anderen Seite bin ich auch froh dar�ber. Meiner Ansicht nach ist es in diesem Spiel nicht ein fordernder Schwierigkeitsgrad, sondern der moralische Konflikt, der die Spannung des Spiels ausmacht. Aber dazu muss man sich eben auch in einem gewissen Masse auf das Spiel und den Charakter einlassen; Eben ein Rollenspiel.
Kurzum: Dieses Spiel bietet etwas mehr als einen hohen Schwierigkeitsgrad. Man muss an Fable einfach etwas anders ,,rangehen", als z.B. einen Ego-Shooter. Moralische Bedenken gibt es in solchen Genres kaum, eigentlich nie.